Adventseinkäufe mit Hindernissen
Man müsse in der Adventszeit öfter als sonst "Clip-Boards bewehrten
Studenten auf Spendenjagd aus dem Weg gehen", so ein heute publizierter Artikel der Neuen
Zürcher Zeitung unter dem Titel "Spenden sammeln um jeden Preis". Der
ziemlich lange Beitrag ist nicht undifferenziert, allerdings kann ich mir
nicht recht erklären, was ihn ausgelöst hat.
Im Zentrum stehen Direct Dialog Aktionen. Corris kommt ausführlich zu Wort
und betont unter anderem, dass das Bonussystem für Dialoger «in keinem
direkten Zusammenhang mit der Höhe der Spende steht». Prof. Purtschert
vom VMI wird zu schwer vermittelbaren Fundraising-Investitionen befragt:
«Sie können dem Spender doch unmöglich erklären, dass eine neu gegründete
Organisation, welche sich gemeinnützig nennt, etwa die ersten fünf Jahre
ihre kompletten Einnahmen ins Marketing fliessen lässt». Die Suche nach
neuen SpenderInnen sei notwendig, so der Artikel, "da die älteren Spender ja
laufend wegsterben." Eine
Feldforschung von StudentInnen des Instituts für Ethnologie der
Uni Bern zum Thema "Jagen und Sammeln" resp.
"Spendensammler auf der Jagd" vom Mai 05 wird auch kurz gestreift.
Der Artikel kommt dann etwas unvermittelt zum Schluss, es seien aber längst
nicht alle Organisationen mit externen Firmen unterwegs. Terre des Hommes
z.B. arbeite nach wie vor mit Freiwilligen. Mit einer Einschränkung: "Wer
trotzdem Corris-Mitarbeitende im Auftrag von Terre des Hommes antrifft, hat
die «Konkurrenz» vor sich: eine kleine Splitterorganisation, die sich vor 30
Jahren von der grossen Schwester abgelöst hat." (Und ich hatte gemeint, es
sei umgekehrt ... weiss es jemand genau?)