21.04.2009 - Fundraising-Journal: Blog zu Fundraising-Themen

02 December
2005

Zurück zu Feld 1: Testen

SpenderInnen-Motivationen und Produktverkauf

Gestern in einem Meeting wurde die Frage aufgeworfen, ob es sinnvoll wäre, einem Spendenaufruf auch einen Produkt-Flyer beizulegen ... hm.  Natürlich muss man das testen. Trotzdem wäre es nützlich, vorher zu wissen, ob es voraussichtlich erfolgreich oder voraussichtlich misserfolgreich sein wird. Hat jemand von Euch eine fundierte Meinung? Persönlich bin ich eher skeptisch. Weiss aber  grad nicht, wo suchen ... Ich kann mich nur vage erinnern, dass wir früher VersandkäuferInnen als Blacklist für Spender-Adressen eingesetzt haben. Weil sich Käufermentalität (Gegengeschäft) und SpenderInnen-Motivation (Selbstwertsteigerung) gegenseitig ausschliessen?

Eine leider undatierte Amerikanische Literatur-Studie zum Thema SpenderInnen-Motivation listet praktisch alle erdenklichen Motive zum Spenden auf und fasst sie zwischen "Superstition [...]" und "Feelings of Greatness" zusammen. Etwas weniger breitbeinig erhebt der gfs-Spendenmonitor 2004. Hier ist allerdings das dominierende Motiv eine wenig aufschlussreiche Blackbox: "Sache und Hilfswerk überzeugen"  76% der Grosszügigen. Eine englische Publikation vom Juni 2005 geht überdies der Frage nach, weshalb SpenderInnen NICHT spenden ...

All das gibt mir leider wenig Hinweis darauf, ob ich einem Spenden-Mailing ein Kaufangebot beilegen soll. Zwar habe ich das Gefühl, es sei etwas komplett anderes, ob man auf dem Kauftripp ist und versucht, etwas, das man besitzen möchte, so billig wies geht abzuzügeln oder ob man sein gutes Gewissen pflegt und sich so grosszügig wie möglich zeigt, aber wissen weiss ich es eben nicht. Also zurück zu Feld 1: Testen.


Posted by grosjean at 10:56 | Comments (0) | Trackbacks (0)
04 December
2005

Wie machen es bloss die Österreicher?

Steuerliche Absetzbarkeit von Spenden bald auch in Österreich

Laut Tageszeitungen von gestern sind die österreichischen NGOs jetzt nah dran - auch beim Nachbarn sollen demnächst Spenden von der Steuer absetzbar sein. Bisher ist es jedenfalls nicht so - und die ÖsterreicherInnen werden trotzdem gespendet haben.

Es könnte demnach sein, dass die Abzugsfähigkeit bei den Steuern gar nicht so zentral ist, wie wir gerne annehmen. Mir würde das passen - ich glaube ja gern an den Grossmut unseres Publikums ;-)

Trotzdem werde wohl auch ich dem ein oder anderen Erneuerungsversand wieder eine Liste der kantonalen Regelungen (Beispiel ZEWO) beilegen - just in case. Besonders hübsch finde ich die Kösung auf der HEKS-Spenden-Seite. Dort kann man im Dropdown den eigenen Kanton auswählen und erhält unmittelbar die Kantonsregelung angezeigt.


Posted by grosjean at 18:18 | Comments (0) | Trackbacks (0)
06 December
2005

Die SpenderInnen sind jedenfalls gewarnt

über Spendenaktionen informieren

Grad hat mein Google-Alert zum Stichwort Spenden wieder einmal einen Warner ausgespuckt. Auch wenn die Quelle selber nicht gerade das ist, was ich als Massstab bezeichnen würde, können wir das Problem schlecht leugnen. Neue Technologien, ungewöhnliche Kanäle aber auch tatsächliche Betrüger verunsichern SpenderInnen und rufen (mehr oder weniger qualifizierte) Spenden-Schützer auf den Plan. Es ist ja nicht ganz ungehört, dass unser Sekretariat während einer Telefonaktion zu SpenderInnen sagt: "Davon weiss ich nichts" und wenn die ZEWO den SpenderInnen rät, auf eMails hin auf keinen Fall zu spenden, müssen wir uns nicht wundern, wenn Online-Spenden bisher noch nicht zum Mittelbeschaffungs-Überflieger geworden ist.

Und wir? Können natürlich weiterhin sorgfältig darauf verzichten, unsere Spenden-Aktionen im Internet oder im Magazin auch nur zu erwähnen ... Andererseits würde ich als Spendende auf der Homepage nachsehen, wenn mir ein Aufruf dubios vorkäme. (Das rät auch ein bekanntes Software-Unternehmen in seinen Tipps zum Schutz vor Spendenbetrügern im Internet). Dafür ist das Teil ja da: zum Kommunizieren! Ob ich dann dort einen entsprechenden Hinweis fände, ist wieder eine andere Frage ...


Posted by sgrosjean at 11:06 | Comments (0) | Trackbacks (0)
07 December
2005

*Illisible!

Vom Umgang mit Reaktionen auf Spendenaufrufe

Manche SpenderInnen nehmen sich die Mühe und kommentieren unsere Spendenbriefe mit viel Liebe zum Detail - vom fehlenden Komma über mangelnde Uebereinstimmung mit politischen Aussagen bis zum Abmahnen von *unleserlichen Unterschriften wird alles feinsäuberlich notiert. Leider bin ich diesbezüglich keine besonders gute Fundraiserin. Schnell fällt mir ein, dass es sich bei 1 Spender/in von 30'000 angeschriebenen schliesslich nur um 0.003% handelt, "quantité négligeable" also.

Trotzdem schreibe ich heute hier ein - hoffentlich flammendes - Plädoyer dafür, jede dieser Reaktionen genauso sorgfältig zu beantworten, wie sie geschrieben wurden. Denn für den Schreiber oder die Kommentatorin selber handelt es sich bei dem Schreiben um 100%. Und wenn wir erwarten, ernst genommen zu werden, wenn wir auf Treue hoffen und Grosszügigkeit fordern, ist es wohl das Mindeste, dass wir antworten, wenn man mit uns spricht. Soviel "administrativer Aufwand" muss sein.

Man braucht sich gar nicht erst "Relationship-Management", "Friend-Raising" und wie sie alle heissen, auf die Fahne zu schreiben, wenn man als Organisation diesen grundlegenden Anstand nicht beherrscht.


Posted by sgrosjean at 17:55 | Comments (2) | Trackbacks (0)
17 December
2005

Spendenformular der Woche :-)

Stippvisite bei der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz

Trotz der ungüngstigen Berichterstattung über die Mittelbeschaffungsbemühungen der ETH Foundation (Eintrag vom 15.12.) sind wir natürlich durchaus dafür, dass Hochschulen sich auf dem "freien Markt" für Spenden umtun dürfen. Ob allerdings das Angebot der PHZ (Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz) 100 Mio. generieren wird, darf bezweifelt werden ... gefunden zum Stichwort "spenden" auf Schweizer Seiten bei Google.


Posted by sgrosjean at 12:44 | Comments (0) | Trackbacks (0)
22 December
2005

Strickmuster für Stiftungs-Proposals

The Foundation Center: Fundraising-Ressourcen

Eine nützliche Serie von Hintergrunddokumenten, Tipps und Tricks für die Mittelbeschaffung bei Vergabestiftungen veröffentlicht The Foundation Center, eine Non-Profit-Organisation, welche zum Ziel hat die Philantropie in den USA zu fördern. Während die Datenbank von Stiftungen von hier aus wohl kaum von Nutzen sein dürfte, finde ich die "Tutorials" auch für europäische Fundraiser hilfreich. z.B. ein Kurzlehrgang über die Vorbereitung und Bereitstellung der Dokumentation zu Finanzierungsanträgen. Er steht in französisch, spanisch, russisch und chinesisch(?) zur Verfügung.


Posted by sgrosjean at 14:39 | Comments (0) | Trackbacks (0)
26 December
2005

Doppelt gemoppelt

2x Schenken Aktion von Post und SRK

Vom 24. Dezember 2005 bis zum 5. Januar 2006 nehmen alle Poststellen Pakete mit Hilfsgütern entgegen und transportieren sie kostenlos weiter.


Posted by sgrosjean at 15:12 | Comments (0) | Trackbacks (0)
03 January
2006

Neues Stiftungsrecht in Kraft

Die am 8. Oktober 2004 von den Räten beschlossene Revision des Stiftungsrechts ist am 1. Januar 2006 in Kraft getreten. Neuerungen gabs v.a. in den Bereichen: Rechnungslegung, Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit, erleichterte Aenderung des Stiftungszwecks und Anpassung der Steuerlichen Abzugsfähigkeit von Spenden.

Eine kurze und verständliche Zusammenfassung fand sich am 24.8.05 in der NZZ, ein PDF mit den wichtisten Neuerungen gibts bei der Unternehmensberatung OBT sowie alle Infos und Hintergründe beim Justiz- und Polizeidepartement.

Ich wünsche allen viel (Fundraising-) Erfolg im neuen Jahr!


Posted by sgrosjean at 10:52 | Comments (2) | Trackbacks (0)
15 February
2006

Wie findet der geneigte Spender die Streikkasse?

Eskalation im Streik in Reconvilier

Weitere Eskalation in Reconvillier im Berner Jura: Die Geschäftsleitung der bestreikten Swissmetal lässt sogar den Mediator Rolf Bloch schnöde abblitzen. Als Grund gibt Konzernchef Martin Hellweg an, Bloch habe nur mit dem Verwaltungsrat von Swissmetal gesprochen, nicht aber mit der Geschäftsleitung.

Der Mediator ist nicht irgendwer. Er baute er die Camille Bloch auf, ein Schweizer Vorzeigeunternehmen, das mit Ragusa-Riegeln und anderen Schoggiprodukten Erfolgsgeschichte schreibt. Und 1997 setzte ihn der Bundesrat als Vorsitzenden des mit 300 Millionen Franken dotierten Holocaust-Fonds ein. Bloch ist ein besonnener Mann, der sich ernsthaft um eine Schlichtung bemüht. Ähnlich wie vor ihm schon SVP-Regierungsrätin Elisabeth Zölch.

Swissmetal-Chef Hellweg ignoriert mit deutscher Schnoddrigkeit Vermittlungsangebot um Vermittlungsangebot. Dieser Mann, so scheint es immer mehr, setzt bewusst auf Eskalation. Purer Klassenkampf, der selbst die Kunden von Swissmetal verblüfft - mittelständische Betriebe, deren Chefs sich erstaunt die Augen reiben und verklausuliert Solidarität mit den Streikenden bekunden. Da steht selbst die WOZ abseits, die Hellweg kurioserweise noch vor wenigen Wochen Applaus spendete.

Eine ideale Ausgangslage für die Gewerkschaften, scheint mir. Während an der Zürcher Bahnhofstrasse die Grossbanken UBS und CS rekordhohe Milliardengewinne melden, wütet im Berner Jura ein knallharter Jobkiller als Totengräber der Sozialpartnerschaft. Zehntausend Menschen aus der Region solidarisieren sich an einer Protestkundgebung mit den schlotternden Metallarbeitern, die um ihren Job fürchten und gegen rücksichtslosen Raubtierkapitalismus kämpfen. Kriegen sie Lohn? Wohl nicht. Werden sie aus einer Streikkasse entschädigt? Keine Ahnung, vermutlich schon. Wie lange reicht das Geld noch? Ist meine Unterstützung nötig? Null Information. Kein Aufruf, der mich erreicht.

He, Gewerkschaften, was ist los? Schlaft ihr? Wollt ihr mein Geld nicht? Aha, immerhin ist auf der Unia-Homepage ein Postkonto angegeben. Ich schick mal 10 Franken. Für jeden Tag, an dem weiter gestreikt wird. Tun das alle 400'000 Gewerkschaftsmitglieder der Schweiz, so ist in einem Monat genug Geld beisammen, um die ganze Swissmetal zu kaufen.


Posted by thmueller at 14:39 | Comments (0) | Trackbacks (0)
27 February
2006

Werbung in Blogs - ein neuer Trend?

Blogs schiessen wie Pilze aus dem Internetboden, zu beobachten ist eine wachsende Gemeinde von LeserInnen. Da stellt sich mir auch gleich die Frage, ob es nicht Sinn machen könnte, im einen oder anderen Blog ein Banner zu schalten. Aus drei Gründen habe ich in nächster Zukunft jedoch nicht vor, dies zu tun:

1. Blogs haben oft eine sehr eng definierte Zielgruppe.
Vielleicht werde ich einen Blog finden, der meiner Organisation nahe steht, vielleicht sind dessen Inhalte relevant genug, um sie mit ihr in Verbindung zu bringen und vielleicht wird der/die eine oder andere UserIn kurz auf meine Seite vorbeigucken. Ob ich von BlogsurferInnen jemals zu einer Spende komme, ist jedoch fraglich.

2. Viel besuchte Blogs richten sich grundsätzlich (noch) an technikaffine Personen.
Diese verbringen viele Stunden am Tag vor dem Bildschirm, lassen sich gerne von meist nutzlosen Informationen berieseln und sind in erster Linie darauf konzentriert, ihr eigenes Blog-Baby zu optimieren, aggregieren, verlinken. Wie karitativ diese Menschen eingestellt sind, ist schwer zu erraten. Sogar Blogscout.de, ein eher grösserer Blog dankt dem edlen Spender in der Einzahl.

3. Blogs sind zu anarchistisch und dynamisch.
Deren Besitzer und MitleserInnen können darin sagen, was sie wollen. Es genügen wenige, abschätzige Bemerkungen neben dem Namen meiner Organisation, um ihr einen unnötigen Imageschaden zuzuführen.
Einige Blogs feiern Starterfolge. Gehen deren BesitzerIn einen Monat in die Ferien, so fällt der Blog jedoch schnell durch.

Abwarten, Blogs sind noch in den Kinderschuhen. Bald werden einige davon in der Medienwelt eine grössere Akzeptanz erreichen, dank seriöser und relevanter Berichterstattung und konsequenter Optimierung.


Posted by chhosmann at 19:07 | Comments (1) | Trackbacks (0)
18 May
2006

der Deutsche Fundraising-Verband wehrt sich

geplante MwSt-Erhöhung in Deutschland

Der Deutsche Fundraising Verband wehrt sich gegen die geplante Mehrwertsteuererhöhung: Die Erhöhung könnte die Leistungskraft der Werke um bis zu 3 Prozent schmälern.


Posted by grosjean at 10:09 | Comments (0) | Trackbacks (0)
27 March
2007

Schätzungsweise sechsstelliger Betrag

Update Sponsorenlauf für den Bärenpark

Ein bisschen unglücklich werden die gemäss Grenchner Tagblatt rund 1'000 LäuferInnen schon gewesen sein, mit dem Wetter am letzten Donnerstag - geschätzte Einnahmen des Sponsorenlaufs zugunsten des Berner Bärenparks "ein sechsstelliger Betrag". Die Namen der 50 schnellsten LäuferInnen sind zwar im Internet zu finden, aber was sie erlaufen haben, steht dort nicht. Dafür gibts endlich die Homepage der Mittelbeschaffungs-Anstrengungen mit dem neuen Logo - die URL lautet sinnigerweise baerenpark-fundraising.ch. Anscheinend mehr eine Angelegenheit für Mitglieder von swissfundraising.org als für SpenderInnen, welche ja bekanntlich spenden und nicht fundraisen wollen. Anyways: Für Fundraiser interessant dürfte die SpenderInnenliste sein, welche unter der Rubrik Public Fundraising zu finden ist ;-)


Posted by grosjean at 10:32 | Comments (0) | Trackbacks (0)
31 October
2008

Fundraiser prägen ihr eigenes Geld

Winterthurer Taler zugunsten Selbsthilfezentrum

Schön wär's - Unsere Organisation braucht mehr Geld, und wir stellen die benötigten Finanzen gleich selbst her! Nicht ganz so märchenhaft aber nah dran ist die Jubiläums-Aktion eines Winterthurer Finanzberatungs-Unternehmens: Zum zehnjährigen hat es einen Winterthurer Taler in einer Auflage von 1264 Stück prägen lassen und verkauft diese zugunsten des Selbsthilfezentrums Winterthur.


Posted by grosjean at 11:15 | Comments (0) | Trackbacks (0)
01 November
2008

Spendenbeschwörungen im Blick am Abend

Good News für Fundraiser

Die Schweizer öffnen in schlechten Zeiten ihr Herz und ihr Portemonnaie - so wenigstens Blick am Abend von gestern auf Seite 6/7. Fall es sich nicht um Zweckoptimismus handelt, können wir uns ja freuen. Ob die Info schon einen messbaren Hintergrund hat, wurde mir auch beim zweiten Durchlesen nicht ganz klar. Aber eine ganze Reihe von illustren Fundraisern melden sich entsprechend zu Wort.


Posted by grosjean at 12:50 | Comments (0) | Trackbacks (0)
07 November
2008

Transparenz von Hilfswerken studiert

IDEAS findet Mäkel an der Transparenz der Hilfswerke über Einsatz von DEZA-Geldern

Entwicklungsfachleute von IDEAS (Independent Development Experts Association), haben die «Transparenz der Top Ten in der schweizerischen Entwicklungszusammenarbeit» untersucht, so die aktuelle Weltwoche. Unter anderem wird bemängelt, dass Gelder der Glückskette bei den Hilfswerken als "Spenden" ausgewiesen werden. Warum diese Praxis die Verhältnisse nicht akkurat wiederspiegle, steht dort allerdings nicht ... Ferner gebe es eine «statistisch hochsignifikante negative Korrelation» zwischen dem Anteil an Deza-Geldern und der Transparenz der Hilfswerke. Gemäss Helvetas informieren Hilfswerke teils auf Geheiss des DEZA selber nicht detailiert über die entsprechenden Projekte und Gelder. Das lässt die Weltwoche aber nicht gelten. Kein Wunder - es würde den gehässigen Ton des Artikels wahrscheinlich stören.

 PS: Ich hätte hier gern mehr über die IDEAS geschrieben. Habe aber ausser ihrer Website und Directory-Einträgen nicht viel gefunden. Bemerkenswert vielleicht noch die Tatsache, dass die Studie bereits im September erschienen ist ... die NZZ am Sonntag schrieb am 14.9. darüber: "Das Ideas-Rating stellt wohl einen gutgemeinten Versuch dar, die Debatte über die Entwicklungshilfe zu bereichern."


Posted by grosjean at 13:23 | Comments (0) | Trackbacks (0)
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